Der Wald ruft! Warum Kinder die Natur brauchen

Latest Posts  •  20. Mai 2015

Ich liebe die Natur. Meine schönsten Kindheitserinnerungen sind mit den Düften von nassem Laub und Pilzen verbunden. Sie handeln von Streifzügen durch den Wald, dem Bauen von Baumhäusern und unzähligen Stunden an der frischen Luft.

Heute gehe ich mit Haien tauchen, Fallschirm springen und Skifahren auf Gletschern. Es sind diese Kontrasterlebnisse, die mir den Ausgleich zum stressigen Berufsalltag liefern und mich immer wieder mit neuen Kräften füllen.

Deswegen empfehle ich: raus mit Ihnen, der Wald ruft!

Die Natur wirkt sich belebend und erfrischend auf den Menschen aus. Sie entspannt, beruhigt ihn und macht garantiert gute Laune.

Allein der Anblick einer grünen Wiese kann unseren Stresspegel innerhalb kürzester Zeit senken. Wir atmen tiefer, unsere Muskeln entspannen sich und Stress, Frust und Sorgen schmelzen dahin.

Und das war schon immer so. Von jeher haben Menschen viel Zeit im Freien verbracht. Man kann fast davon ausgehen kann, dass uns die Natur deshalb so gut tut, weil das Bedürfnis nach ihr in unseren Genen verankert liegt. Den Satz “Raus mit euch, geht draußen spielen” haben wir von unseren Eltern also nicht umsonst gehört.

Es ist tatsächlich erst seit 20 bis 30 Jahren so, dass sich die Kindheit nach Drinnen verlagert hat. Die meisten Kinder verbringen heute weniger als eine Stunde an der frischen Luft, was sich sehr negativ auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Immer mehr Kinder sind übergewichtig, werden mit ADHS diagnostiziert und schlucken Antidepressiva.

Meiner Meinung nach wird es Zeit, diesen Trend umzukehren. Wenn ein Mangel an Natur dazu führt, dass Kinder dicker werden und an Stress und Ängsten leiden, dann müssen wir ihnen die Natur zurückgeben! Wir müssen sie wieder nach draußen schicken.

Wer seine Zeit überwiegend mit Fernsehen und vor anderen Bildschirmen verbringt, verpasst die Möglichkeit, unter freiem Himmel zu spielen, zu toben und zu lernen. Die Natur ist der beste Spielraum für Kinder. Hier können sie buddeln, klettern und sich verstecken. Sie werden herausgefordert, müssen kreativ sein und eigene Entscheidungen treffen.

Untersuchungen ergeben, dass Kinder die viel draußen spielen, besser in der Schule sind.

Sie haben ein verbessertes Sozialverhalten, können besser teilen und lernen problemlösend zu denken. Außerdem sind sie kreativer, neugieriger und allgemein gesünder und glücklicher.

Richard Louv, ein amerikanischer Journalist und Buchautor von “Das letzte Kind im Wald” und “Das Prinzip Natur”, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder (und eigentlich uns alle) wieder mit der Natur zu verbinden.

Seine Arbeit ist so interessant, dass ich in Zukunft bestimmt mehr darüber schreiben werde. Für  heute möchte ich seine Worte erst einmal nutzen, um mich von Ihnen zu verabschieden:

“Stell dir eine Welt vor, in der alle Kinder mit einem tiefen Verständnis für das Leben um sie herum aufwachsen. Wo Übergewicht mit Spielen in der Natur behandelt wird. In der Antidepressiva und Medikamente weniger und Natur häufiger verschrieben wird. In der jede Schule einen Naturspielplatz hat. In der Kinder die Schönheit der Natur erleben bevor sie von ihrer Zerstörung erfahren. In der sie stundenlang im Gras am Fusse eines Hügels liegen dürfen und beobachten können, wie Wolken zu Gesichtern der Zukunft werden. In der alle Kinder und alle Erwachsene ein Recht auf Naturverbundenheit geniessen und die Verantwortung teilen, die Natur zu schützen.” (Richard Louv, Das Prinzip Natur)

2020-04-27T10:21:26+00:00Mai 20th, 2015|

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