Was Sie über gehirngerechtes Lernen wissen sollten

Latest Posts  •  3. Oktober 2016

Wir wissen heute, dass unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Art und Weise lernen – die Art und Weise, die für Sie am besten ist, nennt man gehirngerechtes Lernen.

Gehirngerechtes Lernen ist ein ganzheitlicher Lernansatz. Es basiert auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und verwendet Methoden, die die wirkliche Funktionsweise des Gehirns berücksichtigen.

Vera F. Birkenbihl, eine große deutsche Vorreiterin des gehirngerechten und ganzheitlichen Lernens, über die ich auch in meinem Buch “Was Eltern über die Entwicklung ihres Kindes lernen sollten”, geschrieben habe, hat sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt und es in vielen Büchern informativ dargestellt. In ihrem erfolgreichsten Buch, “Stroh im Kopf”, unterscheidet sie zwischen zwei Arten von Menschen. Sie sagt: “Jeder Mensch ist ein Gehirnbesitzer, aber nicht jeder ein Gehirnbenutzer.“

Dank der bildgebenden Verfahren und der Möglichkeit, dem Gehirn jetzt beim Lernen direkt “zuzusehen”, wissen wir heute genau, wie das Gehirn am besten lernt – und damit natürlich auch, wie wir zu einem erfolgreichen Gehirnbenutzer werden. MRTs zeigen: Je aktiver wir an einem Lernprozess teilnehmen (und das beinhaltet auch körperliche Aktivität, da Bewegung unser Gehirn anregt), desto mehr können wir uns behalten.

Wir lernen am besten, wenn alle fünf Sinne (Schmecken, Riechen, Sehen, Hören und Tasten) miteinbezogen und beide Seiten des Gehirns aktiviert werden. Hinzukommen die folgenden 5 Faktoren, die den Lernprozess ebenfalls unterstützen: Neuigkeit, Bedeutsamkeit, Emotion, Aufmerksamkeit und Motivation.

Damit unsere Schüler möglichst gehirnfreundlich lernen können, sorgen die Lehrer an der Modern Music School dafür, dass

  • Lernen interessant und herausfordernd ist. Wir Menschen sind von Natur aus neugierig und reagieren sehr gut auf unerwartete und überraschende Erfahrungen oder Informationen. Überraschungen und Neuigkeiten fesseln unsere Aufmerksamkeit und sind etwas, wonach unser Gehirn regelrecht süchtig ist.

  • Lernen bedeutsam ist und in persönlich relevante Sinnzusammenhänge passt. Damit wir uns neue Information langfristig merken können, müssen wir sie strukturieren und das neue Wissen mit dem alten verknüpfen.

  • sie ein Lernumfeld schaffen, in dem sich die Schüler sicher und geborgen fühlen. Eine gute Schüler-Lehrerbeziehung, die auf Sympathie und Respekt beruht (bestimmt der wichtigste Faktor von allen), sowie Lernerlebnisse, die Spaß machen, wirken sich positiv auf unsere Stimmung und damit auf unsere Lernfähigkeit aus.

  • die 3 jetzt genannten Faktoren erfüllt sind – Neuigkeit, Bedeutsamkeit, Emotion –, denn dann werden die Schüler automatisch aufmerksam sein.

  • die Schüler sich aussuchen, was und wie sie etwas lernen wollen. Ein Unterricht, der sich an den Interessen und Vorlieben der Schüler orientiert, erzeugt ein hohes Maß an intrinsischer Motivation.

Indem wir diesen 5 Prinzipien des gehirnfreundlichen Lernens anwenden, bringen wir unsere Schülergehirne so richtig auf Trab. Wir schaffen Lernerlebnisse, die so neu, bedeutsam und abwechslungsreich sind, dass unsere Schüler motiviert und mit Freude Neues lernen wollen.

2020-04-24T07:19:02+00:00Oktober 3rd, 2016|

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