Der Gänsehaut-Effekt, warum Musik so ergreifend ist

Latest Posts  •  8. Mai 2017

Du kennst ihn bestimmt auch, diesen wohligen Schauer, der einem bei bestimmten Liedern den Rücken runterläuft. Musik kann so ergreifend sein, dass man eine Gänsehaut bekommt. Auf englisch heisst das dann “Chill Effekt”.

Eine Studie von Valorie Salimpoor, einer Neurowissenschaftlerin an der McGill Universität in Kanada belegt, dass das Glückshormon Dopamin für diesen Effekt verantwortlich ist. Dopamin wird immer dann ausgeschüttet, wenn wir etwas genießen, zum Beispiel beim Essen, Shoppen oder wenn wir uns verlieben. Auch Drogensucht basiert auf dieser Wirkung.

Wir hören also deswegen so gerne Musik, weil es uns glücklich macht – das Gehirn sendet Dopamin ans Belohnungszentrum und wir bekommen Glücksgefühle.

Manchmal reicht sogar schon der Gedanke an ein bestimmtes Lied aus, um uns eine Gänsehaut zu verursachen. Probiere es mal aus!

David Huron, ein Musikpsychologe an der Ohio State Universität in den USA vermutet, dass Musik, genauso wie Drogen, sogar leicht abhängig machen kann.

Das könnte (zumindest aus biologischer Sicht) erklären, warum Musik seit jeher Bestandteil des Menschseins ist. Denn, weltweit – kultur- und zeitunabhängig – ist Musik bei Festen, Zeremonien und auch im Alltag der Menschen präsent. Schon immer und heute auch noch.

So schreibt z.B. Daniel Levitin, ein Kognitionspsychologe und Autor des Buches “This is your Brain on Music”, dass, sobald Menschen zusammen kamen, Musik dabei gewesen sei. Aber so richtig reicht das als Erklärung noch nicht aus.

In Musicophilia schreibt Oliver Sacks, der berühmte Neurologe aus New York: “selbst Darwin war offenbar über den Ursprung von Musik und Kultur erstaunt. Er schrieb in Die Abstammung des Menschen:’ …da weder die Freude an Musik, noch die Gabe zu musizieren, Fähigkeiten von irgendeinem Nutzen für den Menschen sind … müssen sie als eines der mysteriösesten Dingen betrachtet werden, mit denen er ausgestattet ist …’.”

Obwohl wir die kulturgeschichtliche Bedeutung von Musik noch nicht genau deuten können, haben wir jetzt zumindest Hinweise darauf, warum wir häufig diese intensiven und sehr emotionalen Reaktionen auf Musik haben.

Dieses neue Erkenntnisse sollten vor allem auch Musiklehrer interessieren, denn genauso wie Musik hören, kann auch Musik machen einen Chill-Effekt auslösen. Allerdings nur – und das zeigt Salimpoors Untersuchung ganz deutlich – wenn uns die Musik die wir spielen auch gefällt.

Es bringt also nichts, Schülern ausschließlich klassische Musik vorzusetzen, wenn sie damit nichts anfangen können. (Das kann sogar dazu führen, dass sie unangenehme Gefühle empfinden.)

An der Modern Music School bestimmen die Schüler, welche Lieder sie spielen möchten. Unsere Lehrer unterstützen sie dabei und sorgen so dafür, dass alle den gewünschten Chill-Effekt samt Glücksgefühlen haben.

Denn wem würde Musik spielen keinen Spaß machen, wenn es mit einer Extraportion Glücksgefühlen verbunden ist?

Können Sie sich noch an Ihren letzten Chill Effekt erinnern? Schreiben Sie einfach einen Kommentar. Ich würde mich freuen.

2020-04-24T07:06:28+00:00Mai 8th, 2017|

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