Leben Sie Ihre Träume – 6 Tipps gegen Prokrastination

Latest Posts  •  17. Mai 2016

Jeder Mensch schiebt ab und zu einmal etwas auf, da bin ich mir ganz sicher. Obwohl wir genau wissen, was wir eigentlich tun sollten – welche Aufgabe wir anpacken und erledigen sollten – machen wir stattdessen lieber alles Mögliche, nur nicht das, was wichtig ist.

Gerade in unserem digitalen Zeitalter verfallen wir der Prokrastination (bzw. der Aufschieberitis, wie Prokrastination häufig liebevoll genannt wird) leichter denn je. Rund um die Uhr bietet das Internet uns Ablenkung. Wem ist es nicht schon passiert: Man klickt einen Link nach dem anderen und bemerkt dabei nicht, wie die Zeit vergeht. (Ich bin mir sicher, dass viele Musiker mehr Zeit auf YouTube verbringen, als sie zugeben würden, ein Phänomen, das natürlich nicht nur Musiker betrifft!)

Dabei muss Prokrastination gar nicht immer negativ sein. Einige Menschen behaupten, sie fördere ihre Kreativität. Andere sagen sogar, dass sie am besten unter Druck arbeiten und sie den Druck, den zum Beispiel eine Deadline auf sie ausübt, sogar gerne spüren.

Und das ist auch gut so – solange wir unseren inneren Schweinehund doch noch überwinden und unsere Aufgaben erledigen.

Aber was passiert, wenn wir keine Deadlines haben?

Ich gehe davon aus, dass Sie, wenn Sie erwachsen sind und ein Instrument spielen, dies tun, weil es Ihnen Spaß bringt und nicht, weil Sie dazu gezwungen werden. Es wird Sie niemand drängen, Ihren ersten eigenen Song zu schreiben, geschweige denn, Ihr nächstes Solo-Album zu veröffentlichen.

Für unsere Träume gibt es keine Deadlines.

Wenn es um unsere Träume geht, müssen wir uns anders motivieren. Wir können nicht darauf warten, dass ein äußerer Umstand uns dazu verleitet, unsere Aufschiebe-Gewohnheiten in den Griff zu bekommen. Wir müssen selber aktiv werden.

Mit den folgenden Tipps möchte ich Ihnen helfen, Ihre „To-dos“ in „Dones“ zu verwandeln. Sobald Sie die unterschwelligen psychologischen Ursachen kennenlernen, die Sie zurückhalten, wird es Ihnen leichter fallen, Ihre Ziele zu erreichen.

6 Tipps gegen Prokrastination

  • Teilen Sie grosse, komplexe Aufgaben in kleine, übersehbare Teilaufgaben auf.

    Starten Sie in kleinen Schritten. So gut wie jedes große Unterfangen kann in kleinere Arbeitsschritte unterteilt werden. Denken Sie nicht gleich  ans Ende, fangen Sie klein an und erledigen Sie jeden Tag ein bisschen. Erfolg stellt sich selten über Nacht ein, der Weg dorthin besteht aus vielen kleinen Schritten.

  • Machen Sie sich verletzlich.

    Zeigen Sie Mut! Die Ursachen für Prokrastination liegen meist in der Angst, zu versagen. Aus Angst, nicht talentiert, klug oder diszipliniert genug zu sind, schieben wir Dinge vor uns her – wir wollen es vermeiden, uns bloßzustellen und Fehler zu machen. Dabei kann man aus Fehlern lernen. Nutzen Sie Ihre Angst als Kompass, sie ist häufig ein Indikator für das, was wir wirklich wollen!

  • Machen Sie sich Ihre Ziele bewusst.

    Wer den ewigen Kampf zwischen Prokrastination und Motivation endgültig beenden will, muss sein „reason why“, seine wahren Beweggründe, kennen. Klarheit weckt Kräfte! Erst wenn wir unsere Ziele kennen und uns darüber im Klaren sind, warum wir sie unbedingt erreichen wollen, setzen wir alles daran, sie zu verwirklichen. Überlegen Sie sich, welche negativen Konsequenzen sich ergeben, wenn Sie Ihre Aufgaben nicht erfüllen: Was wird geschehen, wenn ich mein Ziel nicht erreiche? Oder: Was wird nicht geschehen, wenn ich mein Ziel nicht erreiche?

  • Suchen Sie sich Unterstützung.
    Bitten Sie andere um Hilfe. Wir alle brauchen Menschen, die an uns glauben, besonders wenn es darum geht, Hindernisse zu überwinden. Suchen Sie sich einen Experten, der Ihnen helfen kann, oder tun Sie sich mit Freunden zusammen und verpflichten Sie sich, Ihre Aufgaben in Angriff zu nehmen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie dazu animieren, Ihr Bestes zu geben.

  • Vergessen Sie Perfektionismus.

    Seien Sie nicht so hart zu sich selbst! Ihre hohen und unrealistischen Erwartungen werfen Sie aus der Bahn. Bedenken Sie, dass jeder irgendwo anfangen muss. Es ist in Ordnung, hohe Erwartungen zu haben, aber nicht, sich dafür fertig zu machen, wenn man sie nicht erreicht. Niemand ist perfekt, seinen Sie nett zu sich selbst.

  • Nutzen Sie die “Nichts-Alternative”.

    Wenn Sie Dinge häufig aufschieben, versuchen Sie einmal nichts zu tun! Damit meine ich, wenn Sie wirklich etwas erledigen wollen, machen Sie Nichtstun zu Ihrer einzigen Alternative. Das funktioniert folgendermaßen: Ordnen Sie einer Aufgabe einen festen Zeitraum zu, während dem Sie sich zwar nicht zwingen, die Aufgabe zu erledigen, Sie aber auch nichts anders tun. (Weder den Müll rausbringen, noch E-Mails lesen oder Facebook checken – einfach nichts.)

Von der “Nichts-Alternative” habe ich zum ersten Mal in “Die Macht der Disziplin: Wie wir unseren Willen trainieren können” von Roy Baumeister und John Tierney gehört.

Tipp 6 hat mir übrigens wahnsinnig weitergeholfen, meine Daueraufschieberei zu beenden.

Und noch ein letzter Tipp  – denken Sie immer daran, genug zu schlafen. Baumeisters Studien zeigen, dass wir durchschnittlich vier Stunden pro Tag damit verbringen, Versuchungen zu widerstehen – kein Wunder, dass es so schwer ist, diszipliniert zu sein. Bei Willenskraft handelt es sich um eine begrenzte Ressource, die wir im Laufe des Tages verbrauchen und die sich nachts wieder auffüllt. Sorgen Sie deshalb für genug Schlaf, wenn Sie Ihre Ziele erreichen wollen.

Bei der nächsten Aufgabe denken Sie an diese Tipps und probieren Sie aus, ob Sie Ihre Aufschiebe-Gewohnheiten ändern können!

2020-04-24T07:24:45+00:00Mai 17th, 2016|

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